Kunst entschleunigt.

Kunst beschleunigt.

Kunst strukturiert.

Kunst sprengt.

Kunst präzisiert.

Kunst verzerrt.

Kunst trennt.

Kunst verbindet.

Sammlung HERTZ

visunext SE Headquarter

Die Sammlung Hertz hat ihren Ursprung in einer frühen, fast intuitiven Hinwendung zur Kunst. Noch als Jugendlicher begann Christoph Hertz erste Werke im Jahr 2000, auf der zu dieser Zeit neu aufkommenden eBay Auktionsplattform, zu ersteigern – Acryl auf Leinwand, unbekannte Positionen, mit denen er sein Jugendzimmer gestaltete und die den Blick für Material, Ausdruck und Atmosphäre schärften. Was spielerisch begann, wurde mit den ersten eigenen finanziellen Mitteln nach Gründung der visunext Group zur bewussten Entscheidung: 2005, mit Anfang 20, markierte ein Prägedruck von Günther Uecker den Beginn einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit Kunst, die sich im Lauf der Jahre zu einer eigenständigen Privatsammlung entwickelte, die zum Teil in den Räumlichkeiten der visunext SE sichtbar wird.

Entstanden ist die Sammlung Hertz in einem technologisch und unternehmerisch getriebenen Umfeld – geprägt von Preistransparenz, Effizienz und dem schnellen Takt eines konsumorientierten Marktes. Kunst wurde dabei zu einem bewussten Gegenpol: zu etwas Unvergänglichem, Entschleunigendem, zu einem Feld, das nicht nach klaren Parametern funktioniert, sondern aus Setzungen und Sensibilität. Gerade dies war Teil der Faszination. Kunst wurde zum Resonanzraum – ein Ort, an dem Wahrnehmung sich verlangsamt und Komplexität nicht reduziert, sondern sichtbar gemacht wird.

Die Sammlung konzentriert sich heute auf zeitgenössische Positionen, deren Werke Geschichten öffnen, Identität verhandeln oder die Ordnung der Dinge verschieben. Viele der Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit Fiktionserzählungen, Materialexperimenten oder konzeptuellen Überlagerungen. Ihre Arbeiten schaffen Räume zwischen Realität und Imagination, zwischen Konstruktion und Empfindung – Räume, die länger wirken als der erste Eindruck.

Die Sammlung Hertz folgt keiner festen Chronologie und keinem programmatischen Leitmotiv. Sie wächst organisch aus der Begegnung mit Werken, deren Präsenz bleibt, weil sie sich nicht vollständig auflösen lassen. Kunst wird hier nicht gesammelt, um Antworten zu liefern, sondern um neue Blickwinkel zu öffnen – als ruhiges Pendant zur Dynamik des unternehmerischen Alltags, als Antrieb, Impuls und gedankliche Erweiterung.

So versteht sich die Sammlung als ein langfristiges Projekt: persönlich, neugierig und geprägt von der Überzeugung, dass Kunst nicht nur ästhetischer Gegenstand ist, sondern eine präzise Form von Erkenntnis. Ein Ort, an dem sich aus frühen Intuitionen eine nachhaltige Leidenschaft entwickelt hat. Ein Ort, der kontinuierlich weiterwächst.