Thomas Grünfeld

misfits (Wellensittich/Kücken)

Thomas Grünfeld untersucht, wie sehr unsere Vorstellung von Natur, Ordnung und Normalität konstruiert ist. Seine Arbeiten greifen vertraute Formen – Möbel, Tiere, Alltagsobjekte – auf und verschieben sie nur so weit, dass das Gewohnte ins Fragile kippt. Besonders in den „misfits“ nutzt er die Perfektion der Taxidermie, um glaubhafte Täuschungen zu erzeugen: Hybride Wesen, die wie wissenschaftliche Präparate auftreten, aber genau dadurch unsere Kategorisierung von „richtig“ und „falsch“ ad absurdum führen.

Grünfeld interessiert sich weniger für das Ungeheuerliche als für das scheinbar Selbstverständliche, das plötzlich brüchig wird. Er legt offen, dass Ordnung kein Naturgesetz ist, sondern eine kulturelle Entscheidung – und dass Schönheit, Zugehörigkeit und Identität immer auch verhandelbar bleiben.