Nicole Wermers

Proposal for a Monument to a Reclining Female #25

Nicole Wermers hinterfragt, wem unsere Gesellschaft Denkmäler widmet – und wessen Rolle bislang unsichtbar blieb. In Proposal for a Monument to a Reclining Female #25 liegt eine roh modellierte Frauenfigur auf einem Sockel aus gelben Plose-Getränkekisten. Der klassische, heroische Männerkörper, perfekt gemeißelt und erhoben über die Welt, wird hier durch eine unidealisierte, liegende Weiblichkeit ersetzt. Wermers entzieht der Tradition des Denkmals ihre Hierarchie und ersetzt Größe durch Präsenz.

Wermers setzt die „liegende Frau“ nicht als erotisiertes Motiv in Szene, sondern macht sie als gesellschaftliche Figur sichtbar – und das bewusst mit Objekten aus dem Alltag. Die Getränkekisten fungieren als Sockel, nicht als Dekoration: Sie tragen, stützen, stabilisieren, wie alltägliche Rollen, die historisch selbstverständlich erwartet, aber kaum gewürdigt wurden. Die Figur erscheint nicht idealisiert, sondern real, ohne Heldengeste, auf einem Fundament, das aus Gebrauch besteht, nicht aus Heroik.

Wermers macht damit nicht nur den weiblichen Körper, sondern die Realität seiner Position sichtbar. Ihr „Vorschlag für ein Monument“ ist keine Erhöhung durch Perfektion, sondern eine Anerkennung der weiblichen Rolle, die sichtbar und ernst genommen werden muss, um überhaupt monumental sein zu können. Ein Denkmal, das kein Denkmal sein will – sondern eine Korrektur unserer Blickrichtung.

  • Verstärkter und luftgetrockneter Ton

  • 166 × 44 x 33 cm

  • Unikat