Ben Sledsens

Gathered Flowers, 2024

Der belgische Künstler Ben Sledsens (geb. 1991) erschafft Bildwelten, in denen sich Natur, Alltag und Erinnerung zu ruhigen, beinahe zeitlosen Szenen verdichten. Seine Malerei und Zeichnung wirken auf den ersten Blick naiv oder idyllisch, doch unter der Oberfläche liegt eine präzise, fast meditative Beobachtung der Welt. Sledsens arbeitet mit Wiederholungen – Motive wie Gärten, Blumenarrangements, Stillleben, Spazierwege oder Figuren in einfachen Tätigkeiten tauchen immer wieder auf. Diese Wiederkehr schafft kein Echo von Realität, sondern ein vertrautes Universum: langsamer, poetischer und bewusster als die Gegenwart, die wir kennen.

Seine Kompositionen wirken wie Momentaufnahmen aus einem inneren Gedächtnis. Sie sind keine Abbilder, sondern Verdichtungen von Zeit: nicht das, was wir sehen, sondern das, was bleibt. Mit klaren Linien, ruhiger Farbigkeit und einem Gleichgewicht zwischen Fülle und Einfachheit verleiht Sledsens banalen Dingen – einem Strauß Blumen, einem Tisch, einem Gartenweg – eine stille Bedeutung. In seinen Werken wird das Alltägliche nicht idealisiert, sondern aufmerksam gemacht: als Einladung, die Welt wieder langsamer zu betrachten.